Wilhelm Fuhry

Drehergehilfe. Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Hingerichtet.

* 1923    † 1944

 

Lebenslauf

Wilhelm Fuhry wurde am 20.5.1923 in Perecin (Ungarn) geboren. Er arbeitete als Drehergehilfe.

Funktionär des kommunistischen Jugendverbands

Wilhelm Fuhry war als Funktionär des Kommunistischen Jugendverbands in Wien-Floridsdorf tätig.

Widerstand, Verhaftung, Todesurteil

Wilhelm Fuhry wurde am 14. 5. 1942 verhaftet und am 14. 10. 1943 gemeinsam mit Emil Homolka, Friedrich Lachnit und Gertrude Müller (alle hingerichtet) zum Tode verurteilt. Am 11.1.1944 erfolgte im Landesgericht I in Wien seine Hinrichtung.

Aus der Anklageschrift vom 4. 8. 1943

„Deshalb ist neben der KPÖ auch der KJVÖ seit Ausbruch des Krieges und insbesondere bei Beginn der Auseinandersetzung zwischen Deutschland und der Sowjetunion unablässig und hartnäckig bemüht, in den Donau- u. Alpenreichsgauen die kommunistischen Jugendgenossen wieder organisatorisch zu erfassen und mit Hilfe dieser Organisationen die ­Widerstandskraft des deutschen Volkes und seiner wehrhaften Jugend zu zersetzen. Nachdem die erfassten Gesinnungsgenossen in den Jahren 1939 und 1940 über diese Ziele unterrichtet und allgemein über die Bestrebungen der Kommunistischen Partei aufgeklärt worden waren, wurde der KJVÖ neu gegliedert und entwickelte in der Folgezeit (…) eine äußerst rege und gefährliche Tätigkeit“

Gedenkort - Landesgericht für Strafsachen Wien

Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich sein Name auf einer der Gedenktafeln.

Gedenkort - Gruppe 40, Zentralfriedhof

In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.

Quellen und Bildnachweise

  • Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
  • Porträtbild: Willi Weinert oder Wiener Stern Verlag
  • Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
  • Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
  • Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung

Hauptwerke zur Gruppe 40

Weiterführende Informationen

  • DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
  • Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
  • Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
  • DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
  • Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
  • Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
  • Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
  • Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964

Web-Hinweise


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